Beschreibung:
Bildquelle: ption
Wie der Körper das Denken spiegelt.

Wie der Körper das Denken spiegelt.

Im Beitrag gibt dir unsere Referentin Tanja Rothkegel einen ersten Einblick in das Thema
,,Wie der Körper das Denken spiegelt”.

Du kennst das: du sitzt im Büro, hörst Schritte auf dem Flur und anhand der Schritte weißt du bereits, welcher deiner Kollegen im nächsten Moment den Kopf durch die Tür schieben wird. Aber hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was diese ganz besondere Art zu gehen ganz intuitiv für dich symbolisiert?
Dieser Stechschritt von deinem Besserwisser-Kollegen aus dem ersten Stock, der schlurfende Gang von der Trantüte aus dem Büro gegenüber oder die kleinen aufgeregten Tippelschritte der immer gehetzt wirkenden Kollegin am Ende des Ganges?

Falls du es bislang noch nicht getan hast, dann mach dir diese Gedanken jetzt einmal. Denn die Art, wie wir gehen und wie wir uns bewegen sagt viel darüber aus, wie wir denken und wie wir fühlen…

Lautlos heißt: ohne Ton
In meinen Yoga- und bodyART-Kursen haben wir jedes Mal dieselbe Situation (TeilnehmerInnen, die schon einmal einen Kurs bei mir mitgemacht haben, kennen das). Wir befinden uns im dreibeinigen Hund. Dann kommt meine Anweisung: „… und nun setzt du lautlos den Fuß nach vorne zwischen deine Hände.“ Lautlos…. Ein mehrstimmiges Poltern aus allen Ecken des Raumes zeigt mir dann sehr deutlich, dass wir entweder ein immens unterschiedliches Verständnis von lautlos haben oder aber einer der folgenden, oftmals unbewussten und beliebig erweiterbaren Gedankengänge zutrifft:

1. Der Fuß muss nach vorn – egal wie!
2. Das hat noch nie funktioniert. Das funktioniert auch diesmal nicht.
3. Ich werde niemals gut genug sein, um den Fuß leise nach vorne zu setzen.
4. Das kann ich nicht, dazu fehlt mir die Kraft.
5. Das kann ich nicht, weil…

Und diese Liste lässt sich beliebig fortführen.

Vielleicht denkst du jetzt: „Was soll denn bitte die Art und Weise, wie ich meinen Fuß nach vorne setze darüber aussagen, wie ich denke oder fühle?!“ Ich werde es dir verraten.

Von Glaubenssätzen und Überzeugungen
Ein Mensch, der sehr unachtsam in einzelnen Bewegungen ist (gerade, wenn der Fokus auf der Bewegung liegt, wie es im Yoga der Fall ist!), wird auch in anderen Bereichen seines Lebens viele Dinge unachtsam oder schluderig ausführen. Ein Mensch, der denkt ‚Egal wie!‘ wird auch in anderen Dingen denken ‚Das Ergebnis zählt, egal wie‘. Ein Mensch, der denkt ‚Ich werde niemals gut genug sein‘ wird auch in vielen anderen Aspekten seines Lebens davon überzeugt sein, niemals gut genug zu sein. Warum das so ist?

Irgendwann in unserem Leben haben wir einmal Überzeugungen entwickelt, die unser tägliches Handeln beeinflussen; die uns die Dinge tun lassen, wie wir sie eben tun – weil wir überzeugt sind und fest daran glauben, dass es nur so richtig ist. Diese Überzeugungen nennt man Glaubenssätze. Es gibt gute Glaubenssätze, aber auch negative Glaubenssätze, die uns begrenzen, die uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten.

In einer meiner Yoga-Ausbildungen traf ich auf den folgenden, wundervollen Spruch:

THE WAY WE DO ANYTHING IS THE WAY WE DO EVERYTHING.

Das heißt also: wer im Yoga unachtsam ist, wird nicht zu allen anderen Zeitpunkten achtsam sein. Wer seine Bewegung nicht bewusst wahrnimmt, wird nicht in anderen Bereichen seines Lebens plötzlich alles ganz bewusst wahrnehmen. Wer nicht im Kursraum glaubt, dass er es schafft, wird auch in anderen Bereichen seines Lebens an sich zweifeln.

Geh den nächsten Schritt!
Es ist immer wieder faszinierend, wie unser Unterbewusstsein und unser Körper, unsere Bewegungen verbunden sind. Vielleicht möchtest du einmal tiefer eintauchen in diese Zusammenhänge zwischen Denken und Bewegen, zwischen Körper und Seele? Vielleicht möchtest du Dich selbst einmal hinterfragen?

Dann empfehlen wir dir die Veranstaltung Embodiment am Do., 06.02.2020 in Mainz.

In drei Stunden erhältst du Hintergrundinformationen zu den neurobiologischen und psychologischen Ansätzen. Außerdem kannst du erleben, wie du dich anhand von Bewegung und Bewegungsmustern in deine Gedankenwelt hineinfühlen kannst – und was dein Körper dir mitzuteilen hat.

Weitere Infos zur Veranstaltung findest du hier.

Teile diesen Beitrag