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Catch me if you can.
Über 400 Partnervereine, jährlich mehr als 60.000 Lerneinheiten und fast 50.000 Teilnehmende in über 3.500 Weiterbildungsveranstaltungen. Wir stellen hier erstmals die Ergebnisse in einer Weiterbildungslandkarte für Rheinland-Pfalz dar. Damit dokumentieren wir auf anschauliche Weise, wie sich lebenslanges Lernen als eine Grundvoraussetzung für Erfolg, soziale Sicherheit, gesellschaftliche Teilhabe und persönliche Gesundheit in Rheinland-Pfalz darstellt.
Das Bildungswerk, seine Mitgliedsorganisationen und die vielen Partnervereine leisten in Rheinland-Pfalz nahezu flächendeckend ein Weiterbildungsangebot gemäß rheinland-pfälzischem Weiterbildungsgesetz. Der Weiterbildungsbericht des organisierten Sports diskutiert zunächst die Ergebnisse zur regionalen Weiterbildungsteilnahme. Die Weiterbildungsteilnahme ist ein zentrales Maß für die Weiterbildungsaktivität.
Um die regionale Teilnahme zu ermitteln, nutzt der Weiterbildungsbericht des Sports die Ergebnisse des statistischen Landesamtes zur Bevölkerungsentwicklung, den jährlichen Weiterbildungsbericht, die Bestandserhebungen der regionalen Sportbünde sowie eigene Daten. Es wird untersucht, wie viele Organisationen des Sports sich an der Erstellung des Weiterbildungsangebotes beteiligen, wie viele Menschen daran teilnehmen, ob wir das Potential erreichen, wie wir im Vergleich zu den anderen Landesorganisationen stehen und wie vielfältig unser Weiterbildungsprogramm ist.
Niveau und Trend
Der Weiterbildungsbericht des Bildungswerk des LSB Rheinland-Pfalz basiert mit Blick auf die Weiterbildungsteilnahme auf Daten aus den Jahren 2009 bis 2014. Auf dieser Grundlage lässt sich sowohl das Niveau einzelner Kennzahlen als auch deren Trend angeben. Das Niveau entspricht den gemittelten Werten über den betrachteten Zeitraum. Der Trend hingegen stellt dar, wie sich die Kennzahl über die Jahre verändert hat. Starken Schwankungen zwischen den Jahren wird mittels einer statistischen Schätzung des Trends Rechnung getragen. Auf die Analyse der Niveaus folgt jeweils die der Trends. Analysiert werden jeweils die fünf stärksten und die fünf schwächsten Regionen von Rheinland-Pfalz.
Rheinland-Pfalz, Kreise und kreisfreie Städte
Rheinland-Pfalz ist in 24 Landkreise und zwölf kreisfreie Städte untergliedert. Ende 2014 lebten auf einer Fläche von insgesamt 1.985 Quadratkilometern gut vier Millionen Menschen. Daraus ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 202 Einwohnerinnen und Einwohner je Quadratkilometer. In den kreisfreien Städten ist die Bevölkerungsdichte deutlich höher (975) als im Landkreismittel (158). Mit jeweils über 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern je Quadratkilometer ist die Bevölkerungsdichte in der Landeshauptstadt Mainz und in Ludwigshafen am höchsten. Der niedrigste Wert wurde mit 59 im Eifelkreis Bitburg-Prüm registriert.
Während die Bevölkerungszahlen bis zum Jahr 2012 eher rückläufig waren, nimmt die Bevölkerung seit 2013 wieder kontinuierlich zu. Aktuell liegt die Bevölkerungszahl bei 4,01 Millionen Einwohnern.
Vereinsbeteiligung
Vereinfacht lässt sich sagen, je näher die nächste hauptberufliche pädagogische Fachkraft aufzufinden ist, umso höher ist die Weiterbildungsbeteiligung der Sportvereine im Kreis. Und je mehr Sportvereine Weiterbildung anbieten, umso besser ist die Angebotsversorgung für die ansässige Bevölkerung. Insgesamt haben wir in den letzten fünf Jahren eine Verbesserung der Vereinsbeteiligung feststellen können, in 80 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte konnten wir Zuwächse feststellen.
Auch wenn sicherlich nicht jeder Verein ein geeigneter Partnerverein des Bildungswerkes sein kann – verschiedene personelle, organisatorische und infrastrukturelle Voraussetzungen müssen erfüllt sein – so liegt unser Zielbereich dennoch bei mindestens vier Prozent Partnervereine je Kreis oder kreisfreier Stadt. In knapp der Hälfte von Rheinland-Pfalz erreichen wir diesen Anteil noch nicht.
Mit nur einem Beratungszentrum in der Pfalz ist das Bildungswerk hier unterrepräsentiert. Erstaunlich ist daher, welche Dynamik gerade im Südosten der Pfalz festzustellen ist. Hier ist die Nähe zu unserem Beratungszentrum in Schifferstadt deutlich zu spüren. Das Rheinland und Rheinhessen sind die Regionen mit einer hohen Dichte an Beratungszentren, entsprechend hoch ist auch hier die Weiterbildungsbeteiligung der Sportvereine. Aber auch hier gibt es noch Kreise mit Entwicklungspotential.
Kreise mit dem höchsten und niedrigsten Niveau
Kreis | Niveau | Kreis | Niveau | |
1. Birkenfeld | 19,89% | 32. Worms-Stadt | 2,96% | |
2. Trier-Stadt | 12,92% | 33. Altenkirchen | 2,78% | |
3. Westerwald | 11,55% | 34. Südliche Weinstraße | 1,89% | |
4. Rhein-Hunsrück | 11,49% | 35. Südwestpfalz | 1,82% | |
5. Ahrweiler | 9,62% | 36. Zweibrücken | 0,00% |
Kreise mit der stärksten und schwächsten Dynamik in Prozentpunkten
Kreis | Trend | Kreis | Trend | ||
1. Rhein-Lahn | +3,121 | 32. Pirmasens-Stadt | -1,109 | ||
2. Frankenthal | +2,549 | 33. Vulkaneifel | -1,128 | ||
3. Ahrweiler | +1,681 | 34. Worms-Stadt | -1,207 | ||
4. Mainz-Bingen | +1,629 | 35. Speyer | -1,508 | ||
5. Kusel | +1,164 | 36. Rhein-Hunsrück | -2,187 |
Große regionale Unterschiede bei der Weiterbildungsbeteiligung
Landesweit erreichen wir knapp 1,2 Prozent Teilnahmen bezogen auf die Gesamtbevölkerung. Im regionalen Vergleich zeigen sich deutliche Differenzen in der Weiterbildungsbeteiligung. Auch hinsichtlich der Veränderung der Teilnahmequoten gibt es teils große Unterschiede. In einem Drittel der Kreise verläuft die Weiterbildungsbeteiligung relativ konstant. In einem Drittel dagegen verbessert sich die Beteiligung deutlich, im weiteren Drittel verschlechtert sich die Beteiligung deutlich.
Am höchsten liegt die Beteiligung in Koblenz-Stadt. Dies ist den Weiterbildungsaktivitäten des Sportbund Rheinland sowie weiterer, in Koblenz ansässiger Fachverbände zu verdanken. Auch im Kreis Birkenfeld erreicht die Beteiligungsquote einen Spitzenwert. Dieses besondere Ergebnis im Kreis Birkenfeld gelingt durch eine dreifach höhere Beteiligung der Vereine als im Landesdurchschnitt.
Im Kreis Südliche Weinstraße ist ein starker Wachstumstrend festzustellen. Dieser Kreis hat in den vergangenen Jahren den Status vom weißen Fleck zum guten Mittelfeld geändert. Mit schon deutlichem Abstand folgt Koblenz-Stadt mit auch noch überdurchschnittlichem Wachstumstrend.
Kreise mit dem höchsten und niedrigsten Niveau
Kreis | Niveau | Kreis | Niveau | ||
1. Koblenz-Stadt | 5,68% | 32. Kaiserslautern-Land | 0,25% | ||
2. Birkenfeld | 4,05% | 33. Pirmasens-Stadt | 0,25% | ||
3. Kaiserslautern-Stadt | 3,01% | 34. Alzey-Worms | 0,22% | ||
4. Trier-Stadt | 2,34% | 35. Worms-Stadt | 0,13% | ||
5. Bernkastel-Wittlich | 2,34% | 36. Zweibrücken | 0,00% |
Kreise mit der stärksten und schwächsten Dynamik in Prozentpunkten
Kreis | Trend | Kreis | Trend | ||
1. Südliche Weinstraße | +1,167 | 32. Donnersbergkreis | -0,138 | ||
2. Koblenz-Stadt | +0,611 | 33. Pirmasens-Stadt | -0,160 | ||
3. Rhein-Lahn | +0,538 | 34. Speyer | -0,329 | ||
4. Westerwald | +0,528 | 35. Trier-Stadt | -0,353 | ||
5. Eifelkreis Bitburg-Prüm | +0,325 | 36. Rhein-Hunsrück | -0,719 |
Angebotsvielfalt
Als staatlich anerkannte Landesorganisation der Weiterbildung sind wir der Angebotsvielfalt verpflichtet. In insgesamt elf Sachgebiete teilt sich das Themenspektrum in Rheinland-Pfalz auf. Darunter befinden sich die Bereiche Zeitgeschichte, Geschichte, Länderkunde, Politik, Gesellschaft, Gleichstellung, Philosophie, Theologie, Religion, Weltanschauung, Geisteswissenschaften, Erziehung, Eltern- und Familienbildung, Sprachen, Wirtschaft, kaufmännische Praxis, Umwelt Technik, Naturwissenschaften, Kunst, kreatives Gestalten, Hauswirtschaft und Ernährung, Bewegung und Gesundheit. In mindestens vier Sachgebieten müssen wir aktiv sein und dabei in keinem der Sachgebiete mehr als 50 Prozent Aktivitäten haben.
Das Bildungswerk erfüllt diese Auflagen mit seinen vielen Partnern ununterbrochen seit 1980 erfolgreich. Dennoch unterscheiden sich die Möglichkeiten von Kreis zu Kreis. In den großen Oberzentren findet sich naturgemäß das vielseitigste Angebot, aber auch in den dünnbesiedelten Kreisen ist Vielfalt angesagt. Die Wordles zeugen von der Vielfalt der Angebote in unseren Schwerpunkten der allgemeinen Bildung, Gesundheitsbildung und weiteren Themen. Wie es in den einzelnen Kreisen aussieht, zeigt wieder die Landkarte.
Kreise mit dem höchsten und niedrigsten Niveau
Kreis | Niveau | Kreis | Niveau | |
1. Kaiserslautern-Stadt | 7,6 | 30. Alzey-Worms | 2,0 | |
2. Trier-Stadt | 7,4 | 30. Donnersbergkreis | 2,0 | |
3. Mainz-Stadt | 7,2 | 30. Kusel | 2,0 | |
4. Koblenz-Stadt | 6,6 | 30. Pirmasens-Stadt | 2,0 | |
5. Ahrweiler | 4,8 | 30. Südwestpfalz | 2,0 | |
5. Rhein-Hunsrück | 4,8 | 36. Zweibrücken | 0,0 |
Kreise mit der stärksten und schwächsten Dynamik in absoluten Werten
Kreis | Trend | Kreis | Trend | ||
1. Eifelkreis Bitburg-Prüm | +1,667 | 32. Pirmasens-Stadt | -0,400 | ||
2. Südliche Weinstraße | +1,333 | 33. Germersheim | -0,467 | ||
3. Kaiserslautern-Land | +0,933 | 34. Birkenfeld | -0,533 | ||
4. Cochem-Zell | +0,867 | 34. Rhein-Hunsrück | -0,533 | ||
5. Mainz-Stadt | +0,800 | 36. Ludwigshafen-Stadt | -0,800 |
Veranstaltungen
Im Bereich des Bildungswerkes Sport benutzen wir die folgenden Begriffe für unsere Weiterbildungsveranstaltungen: Aktionstag, Bildungsreise, Exkursion, Kurs, Seminar, Tagung, Training, Vortrag und Workshop. Die Veranstaltungen müssen inhaltlich Weiterbildung sein, außerdem werden an Dauer und Mindestteilnehmerzahl zusätzliche Anforderungen gestellt.
Kreise mit dem höchsten und niedrigsten Niveau (Veranstaltungen pro Jahr)
Kreis | Niveau | Kreis | Niveau | ||
1. Koblenz-Stadt | 411 | 32. Neustadt-Weinstraße | 15 | ||
2. Westerwald | 285 | 33. Frankenthal | 13 | ||
3. Bernkastel-Wittlich | 263 | 34. Worms-Stadt | 9 | ||
4. Birkenfeld | 240 | 35. Pirmasens-Stadt | 7 | ||
5. Trier-Stadt | 235 | 36. Zweibrücken | 0 |
Kreise mit der stärksten und schwächsten Dynamik in absoluten Werten
Kreis | Trend | Kreis | Trend | ||
1. Westerwald | +53,3 | 32. Kaiserslautern-Stadt | -4,4 | ||
2. Koblenz-Stadt | +50,9 | 33. Rhein-Pfalz-Kreis | -4,6 | ||
3. Neuwied | +16,4 | 34. Worms-Stadt | -4,7 | ||
4. Mainz-Bingen | +7,6 | 35. Birkenfeld | -12,5 | ||
5. Landau | +6,8 | 36. Rhein-Hunsrück | -67,7 |
Lerneinheiten
Als Bemessungsgrundlage für den Zuschuss dient die Lerneinheit (auch Unterrichts- oder Weiterbildungsstunde), die 45 Minuten umfasst. Natürlich ertönt bei Erwachsenenbildungsveranstaltungen nach Ablauf von 45 Minuten keine Klingel und beendet den „Unterricht“.
Kreise mit dem höchsten und niedrigsten Niveau an Lerneinheiten
Kreis | Niveau | Kreis | Niveau | ||
1. Koblenz-Stadt | 6.970 | 32. Neustadt-Weinstraße | 202 | ||
2. Westerwald | 5.346 | 33. Frankenthal | 189 | ||
3. Bernkastel-Wittlich | 5.089 | 34. Worms-Stadt | 157 | ||
4. Trier-Stadt | 4.245 | 35. Pirmasens-Stadt | 129 | ||
5. Birkenfeld | 4.023 | 36. Zweibrücken | 0 |
Kreise mit der stärksten und schwächsten Dynamik in absoluten Werten
Kreis | Trend | Kreis | Trend | ||
1. Westerwald | +1.441 | 32. Kaiserslautern-Stadt | -123 | ||
2. Koblenz-Stadt | +872 | 33. Birkenfeld | -161 | ||
3. Südliche Weinstraße | +736 | 34. Speyer | -264 | ||
4. Rheinland | +711 | 35. Trier-Stadt | -336 | ||
5. Eifelkreis Bitburg-Prüm | +570 | 36. Rhein-Hunsrück | -1.463 |
Teilnehmende
Der Begriff des organisierten Lernens impliziert, dass es sich um eine gemeinschaftliche Angelegenheit von mehreren Personen handelt. Die Richtlinien legen fest, dass bei förderungsfähigen Veranstaltungen die Zahl der Teilnehmenden acht Personen nicht unterschreiten soll. Diese „Soll-Vorschrift“ lässt allerdings Ausnahmen in begründeten Fällen zu, im Bildungswerk machen wir aktuell von Ausnahmen keinen Gebrauch.
Bei Kursen, Seminaren u.ä. längerfristigen Veranstaltungen ab acht Unterrichtsstunden zählen die Teilnehmenden, die sich verbindlich angemeldet haben bzw. bei Veranstaltungsbeginn anwesend waren; hier sind Teilnahmelisten erforderlich. Darüber hinaus gibt es eine generelle Obergrenze bei den Teilnehmenden, nämlich sechzig. Falls einmal höhere Teilnahmezahlen erreicht werden, können diese Maßnahmen auch bezuschusst werden. Es werden jedoch nur sechzig Teilnehmende berücksichtigt.
Kreise mit dem höchsten und niedrigsten Niveau an Teilnehmenden
Kreis | Niveau | Kreis | Niveau | ||
1. Koblenz-Stadt | 6.382 | 32. Donnersbergkreis | 192 | ||
2. Mainz-Stadt | 3.579 | 33. Frankenthal | 164 | ||
3. Birkenfeld | 3.278 | 34. Pirmasens-Stadt | 90 | ||
4. Westerwald | 2.879 | 35. Worms-Stadt | 89 | ||
5. Kaiserslautern-Stadt | 2.817 | 36. Zweibrücken | 0 |
Kreise mit der stärksten und schwächsten Dynamik in absoluten Werten
Kreis | Trend | Kreis | Trend | ||
1. Südliche Weinstraße | +1.104 | 32. Germersheim | -58 | ||
2. Westerwald | +913 | 33. Donnersbergkreis | -83 | ||
3. Koblenz-Stadt | +688 | 34. Speyer | -161 | ||
4. Rhein-Lahn | +562 | 35. Trier-Stadt | -274 | ||
5. Mainz-Bingen | +541 | 36. Rhein-Hunsrück | –560 |