Kuppelkirchen, Höhlenmalereien und Natur pur

Kuppelkirchen, Höhlenmalereien und Natur pur

Trier, 17. Mai 2009, 7 Uhr: Unser Bus startete von der Europäischen Sportakademie mit über 30 Teilnehmern in Richtung Frankreich. Auf unserer Route in das Zentralmassiv passierten wir Metz, Nancy, Dijon, Chalon-sur-Saône, die Millionenstadt Lyon, St. Etienne und trafen am Abend in Clermant-Ferrand, der Hauptstadt der Auvergne ein.

Trier, 17. Mai 2009, 7 Uhr: Unser Bus startete in Trier mit über 30 Teilnehmenden in Richtung Frankreich. Auf unserer Route in das Zentralmassiv passierten wir Metz, Nancy, Dijon, Chalon-sur-Saône, die Millionenstadt Lyon, St. Etienne und trafen am Abend in Clermant-Ferrand, der Hauptstadt der Auvergne ein. Der erste Höhepunkt unserer Reise war die Fahrt auf den erloschenen Vulkan Puy de Dôme, wo wir auf 1.465 m die weite Sicht in das umliegende Mittelgebirge mit Wäldern, blühenden Wiesen und unzähligen Kratern genossen.
Anschließend führte uns die Reise ins Périgord, wo wir für die nächsten fünf Tage im Weingut Le Manoir du Grand Vignoble unser Quartier bezogen.

Das Périgord mit seiner Hauptstadt Périgueux ist eine der schönsten Landschaften Südwestfrankreichs und für seine Historie, seine Küche und sein mildes Klima bekannt. Das Einzugsgebiet der beiden Hauptflüsse Dordogne und Vézère gilt als die Wiege der Menschheit in Europa. Prähistorische Zeugnisse aus der Altsteinzeit sind nirgendwo sonst in so reicher Zahl anzutreffen. Der Bogen spannt sich weiter über die römische Antike bis zum hohen Mittelalter mit den eigentümlichen aquitanischen Kuppelkirchen, Festungsstädten (Bastiden), zahlreichen Burgen und Schlössern, wozu vielerorts fast unversehrte Stadtbilder treten.
Der Name Périgord leitet sich vom keltischen Volksstamm der Petrocorii ab, die Einwohner nennen sich Périgordins. Lange Zeit war das Périgord eine Grafschaft im mittelalterlichen Frankreich. In den Kriegen zwischen England und Frankreich im Mittelalter stark umkämpft, wurde es 1607 durch Heinrich IV. mit der französischen Krone vereint.

Nicht zuletzt die Beschreibung der berühmten Höhle von Lascaux machte uns neugierig. Das kleine Straßendorf am Ufer der Vézère wird von Archäologen als „Prähistorische Hauptstadt der Welt“ bezeichnet, da in der Umgebung über hundert Höhlen und Grotten mit Felszeichnungen gefunden wurden. Um die einzigartigen Funde nicht zu zerstören, sind in den bekannten Höhlen nur begrenzte Besucherzahlen pro Tag möglich. Lascaux wurde nach einem Pilzbefall der Malereien sogar ganz geschlossen. So besichtigten wir die nicht minder eindrucksvolle Kopie der Höhle, Lascaux II.

Flora und Fauna.
Die geringe Bevölkerungsdichte und die kargen Böden machen das Périgord zu eine der waldreichsten Gegenden Frankreichs. Eine Vielzahl verschiedener Baumarten prägt das Landschaftsbild. Auf den Kalk- und Mergelböden dominieren Eichen und Pinien und im Norden auch Buchen. In den Flusstälern trifft man auf Pappeln, Platanen und Kastanien. Walnuss- und Obstbäume sind nahezu überall und häufig in Plantagen vertreten. Das Périgord ist landwirtschaftlich geprägt, während im Norden der Obstbau und die Rinderzucht überwiegen, sind es im Süden um Bergerac der Wein- und Erdbeeranbau sowie die Zucht und Mast von Enten und Gänsen. So besuchten wir einen Bauernhof, auf dem die berühmte Gänseleber hergestellt wird und verkosteten die Delikatesse bei einem Glas Bergerac Sec. Bekannt sind auch der Pécharmant als Rot- und Weißwein und der edelsüße, likörartige Weißwein Montbazillac.

Beeindruckend war der Besuch des touristischen Zentrums der Region Sarlat-la-Canéda in einer von bewaldeten Hügeln umgebenen Senke des Périgord noir. Sarlat faszinierte uns mit seinem mittelalterlichen Stadtbild, das auf dass 13.-16. Jh. zurückgeht. Schwerpunkte der Altstadt sind die Kirche und das Rathaus. Seit dem 17. Jahrhundert war Sarlat politisch bedeutungslos, verarmte und die Bausubstanz verfiel unaufhaltsam. Dank des großzügigen Denkmalpflege-Gesetzes von 1962 gelang die Restaurierung historischer Stadtkerne, seither steht die wieder auferstandene Stadt im Rampenlicht.
Auf der Rückreise übernachteten wir in Lyon, wo wir die Altstadt besichtigten. Vieux Lyon ist das im Mittelalter entstandene Viertel zwischen dem Berg Fourvière und der Saône und steht seit 1998 unter dem Schutz der UNESCO. Weithin sichtbar thront die Basilika Notre Dame de Fourvière, wo wir zum Abschluss unserer Reise noch einem gut besuchten Festgottesdienst beiwohnen durften. Die Geschichte der Basilika beginnt 1643, als eine Pestepidemie um Lyon wütete. Eine Gruppe Frauen betete zur Jungfrau Maria, ihre Stadt zu verschonen und tatsächlich wurde Lyon nicht von der Pest heimgesucht. In Gedenken an das Wunder errichtete man die Kirche auf dem Gipfel des Berges.

Ein herzliches Dankeschön an Bernd Panschar. Ohne seinen unermüdlichen Einsatz und sein professionelles Organisationstalent wäre die Reise sicher nicht so exzellent gelungen. Gelegentliche Schwierigkeiten mit Unterkunft, Fahrt etc. bewältigte er stets gekonnt mit seinem Trierer Hu-mor. Mit dieser Reise beendet Bernd Panschar eine lange Reihe von 34 Bildungsreisen. Wir wünschen ihm und seiner lieben Frau Erika für die Zukunft alles Gute.

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