Fragen an die Yogalehrerin & Ayurveda Gesundheitsberaterin Stephanie Gohlke

Fragen an die Yogalehrerin & Ayurveda Gesundheitsberaterin Stephanie Gohlke

Das Bildungswerk Sport tauschte sich mit der Yogalehrerin & Ayurveda Gesundheitsberaterin Stephanie Gohlke im Interview aus. Die Frankfurterin sprach mit uns unter anderem über ihre Tätigkeit, geplante Veranstaltungen und die Besonderheiten der präventiven Anwendung des Ayurveda und dem gezielten Üben von Yoga.

Liebe Stephanie. Für alle, die dich noch nicht kennen. Beschreib uns doch bitte kurz, wer du bist und worin deine Schwerpunkte als Yogalehrerin und Ayurveda-Gesundheitsberaterin liegen.

Stephanie:
Ich wurde 1969 in Berlin geboren und lebe seit 1991 in Frankfurt. Ich habe Finanzwissenschaften studiert und bin seitdem u.a. bei einem IT-Dienstleister der Bundesverwaltung beschäftigt. Bereits drei Jahre nach meinem Abschluss wendete ich mich aus rein privatem Interesse in meiner Freizeit der Bewegungs- und Gesundheitslehre zu. Dabei absolvierte ich in den folgenden Jahren eine Übungsleiter-Ausbildung beim LSB H, verschiedene Fortbildungen (z.B. Knie- und Rückschule, funktionale Gymnastik etc.) und arbeite ehrenamtlich in verschiedenen Frankfurter Vereinen als Übungsleiterin.

Seit ca. 3 Jahren leite ich nebenberuflich mein eigenes kleines Yoga- und Gesundheitsstudio. Dort biete ich regelmäßig Yogaunterricht mit unterschiedlicher Ausrichtung (dynamisches Hatha Yoga, aber auch stark beruhigendes Yin-Yoga), ayurvedische Gesundheitsberatung und klassische Ölmassagen an. In Wochenend-Workshops führe ich Interessierte in die Grundzüge des Ayurveda ein, so dass sie anschließend in der Lage sind, die teilweise sehr einfachen Maßnahmen (Bewegung, Ernährung etc.)  für eine wirkungsvolle Prävention sofort anzuwenden und sich selbstständig weiter in die unendlichen Möglichkeiten des Ayurveda einzulesen und auszuprobieren.

Auch verbinde ich in weiteren Workshops die ayurvedischen Wirkprinzipien (hier Doshas: Kapha, Vata und Pitta) mit einer individualisierbaren Yogapraxis. So kann jede und jeder die eigene Praxis auf ihre bzw. seine individuellen Anforderungen ausrichten.

Derzeit absolviere ich noch eine Thai-Yoga-Massage Ausbildung, um so noch mehr Anwendungsbreite zu erreichen. In meiner Praxis verbinde ich das – aus meiner Sicht- Beste aus den verschiedenen Bewegungssystemen. So kann beispielsweise auch aus einer Übung aus der klassischen Rückenschule eine Yogaübung werden, die ich zudem auch noch nach den ayurvedischen Prinzipien stark verändern kann.
Meinen Schwerpunkt als Yogalehrerin und Ayurveda-Gesundheitsberaterin sehe ich in exotischen und auf die in unserem Kulturkreis lebenden Menschen anwendbaren Maßnahmen und Übungen.

Was macht deine Tätigkeit aus?

Stephanie:
Ich lege viel Wert auf die Einfachheit von täglichen gesunden ayurvedischen Routinen, die auch Zutaten verwenden, die jede und jeder von uns einfach erhalten kann. In meinen Yogastunden leite ich die Menschen verstärkt in die Eigen- und Körperwahrnehmung hinein, so dass sie sich und ihren Körper in seiner Sprache wieder bewusst hören und verstehen lernen und auch außerhalb der Matte in jeder Situation des Alltags Kontakt mit sich selbst und ihren Bedürfnissen aufnehmen können.

Für mich ist es nicht wichtig, ob jemand einen Kopfstand machen kann, sondern dass sie bzw. er genau spürt, ob diese Übung ihr bzw. ihm in diesem Moment gut tut oder nicht.  Auch vermittle ich meinen Schülerinnen und Schülern, dass ihre eigene individuelle körperliche Konstitution und Anatomie ihr ganz persönliches Maß der Dinge sein sollte und nicht, was ich als Lehrerin oder andere Lehrende sagen. Ich setze im Bedarfsfall Variationen und Hilfsmittel ein, so dass jede und jeder in den Genuss der jeweiligen Yogaübung oder Gesundheitsmaßnahme kommen kann.

Sehr wichtig ist mir auch, dass die Menschen die zu mir kommen, den Raum und die Zeit die wir miteinander teilen, als eine Ort der Ruhe und des Rückzugs erleben…eben eine Oase im Alltag.

Wie bist Du zum Yoga und zum Ayurveda gekommen?

Stephanie:
Aufgrund einer persönlichen und beruflichen  Krise wendete ich mich dem Pranayam (yogische Atemübungen zur Energiesteigerung) und später dem ganzheitlichen Yoga zu. Ich unterrichtete bereits einige Zeit Yoga als ich für mich beschloss, ebenfalls die vielfältigen Möglichkeiten des Ayurveda für mich zu erschließen. Dabei bilden die Systeme des Yoga und des Ayurveda für mich den logischen Schulterschluss, wie Geschwister neben- und miteinander. Sie unterstützen sich gegenseitig und helfen die Stärken des jeweils anderen noch hervorzuheben.

So kann ich beispielsweise ein und dieselbe Yogaübung auf völlig unterschiedliche Art und Weise ausführen und so eine komplett andere Wirkung erzielen. Zum Beispiel würde ein dynamisch ausgeführter Sonnengruß stark auf den Kreislauf und damit das Pitta-Prinzip Einfluss nehmen, während eine sehr ruhige Ausführung mit Verweilen in den einzelnen Stellungen in Verbindung mit dem Atem mehr auf Ruhe und meditative Haltung abzielt und somit starken Einfluss auf Kapha und Vata bringt.

Meine eigene jahrelange Praxis hat mich für mich selbst und andere feinfühliger werden lassen. Neben den rein körperlichen Wirkungen z.B. die Flexibilität stelle ich auch eine größere Gelassenheit in vielen Lebenssituationen fest. Meine größte Freude ist dabei meine Erkenntnisse und „Erfolge“ auch meinen Schülerinnen und Schülern weiter zu geben. Und sehr oft sehe ich dann Veränderungen, die die Betroffenen oft so gar nicht erwartet hätten.

Worauf können sich die Teilnehmer freuen und was erwartet sie in deinem Seminar „Frühjahrsputz mit Ayurveda“?

Stephanie:
Die Teilnehmenden können sich auf die Grundlagen des Ayurveda freuen, mit dem Schwerpunkt, den Körper durch einfache täglich anzuwendende Maßnahmen aus dem Winterschlaf in ein aktives Frühjahr zu führen, und so gesund wieder in die Aktivität zu kommen.

Sie lernen die Grundprinzipien des Ayurveda und bestimmen sofort ihre eigene Konstitution.  Mit Hilfe der typgerechten Ernährungstipps und Reinigungsmaßmaßnahmen können alle Teilnehmenden ihr individuelles Programm für den Frühjahrsputz mitnehmen. Die versprochene kleine leckere Kostprobe eines ayurvedisch wertvollen Nahrungsmittels sieht z.B. folgendermaßen aus: Nüsse nach Wahl mit Datteln und ein wenig Wasser vermischt, püriert. Dann zu Kugeln geformt und je nach Geschmack und Konstitution können diese in Kokosflocken (PITTA-senkend), oder Sesamsamen (VATA-beruhigend), Pistazien (PITTA-erhöhend), Kakao oder Zimt (KAPHA-anregend) gerollt werden.

Mit Hilfe verschiedener Gewürze (etwa Kardamom, Safran) kann die Wirkung noch stärker individualisiert werden. Und es schmeckt lecker!

Was bedeutet Gesundheit für dich?

Stephanie:
Gesundheit bedeutet für mich, sich geistig, seelisch und körperlich jederzeit in der Lage zu fühlen, das eigene Leben selbstbestimmt zu leben. Unsere Bestimmung ist es glücklich zu sein, dazu gehört die Gesundheit ganz entscheidend dazu.

Dein Lieblings-Zitat/Spruch:

Stephanie:
Finde heraus, was Du gerne tust. Und dann tu es! 🙂

Wer neugierig geworden ist und Lust hat, mehr über dieses Thema zu erfahren, dem empfehlen wir das Seminar Frühjahrsputz mit Ayurveda am 05.03.2016 in Mainz.

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