In diesem Beitrag erfährst du, worum es beim Flossing geht, was es bewirkt und wie du es anwendest.
Das Flossing
Flossing ist eine spezielle Behandlungsform aus der Physiotherapie, die immer häufiger auch im Trainingsbereich Anwendung findet.
Das Flossband (elastisches Gummiband in verschiedenen Stärken) wird stramm um die betroffenen Stellen wie Gelenke, Muskeln oder Faszien gewickelt und diese anschließend mittels spezieller Übungen mobilisiert. Durch die elastische Kompression des Flossbandes und die durch die Bewegung auftretenden Scherkräfte können sich Spannungen im Gewebe schnell ändern.
Diese Kombination aus Flossing-Anlage und Übung fördert die Beweglichkeit von Gelenken, den Kraftfluss und die Elastizität von Muskeln und Faszien, was auch akute oder chronische Schmerzen im Bewegungsapparat lindern sowie den Tonus des myofaszialen Systems normalisieren kann. Ziel aller Applikationen ist es, die natürliche Beweglichkeit – die Range of Motion – schmerzfrei und ganz ohne Limitierungen wiederherzustellen.
Die Flossing-Anlage beim Tennis- oder Golferellenbogen
Das Auftreten des schmerzhaften Tennis- oder Golfer-Ellenbogens ist nicht auf die namensgebenden Sportarten begrenzt. Jede regelmäßige Überanstrengung der Muskulatur des Unterarms kann zu dieser schmerzhaften Erkrankung führen. Beim Tennisellenbogen (Tennisarm) handelt es sich um eine überlastungsbedingte Reizung des Sehnenansatzes der langen Hand- und Fingerstreckmuskeln an der Außenseite des Ellenbogens. Beim Golferellenbogen (Werferellenbogen) liegt eine überlastungsbedingte Reizung des Sehnenansatzes der langen Hand- und Fingerbeugemuskeln an der Innenseite des Ellenbogens vor.
So funktioniert’s:
Das Ellenbogengelenk ist gebeugt und die Faust drückt mit leichtem Druck gegen das Brustbein des Gegenübers oder einen Widerstand.
Das Band wird in der ersten Runde mit 50 % Zug zur Verankerung um den oberen Anteil des Unterarms und dann zirkulär nach oben gewickelt. Dabei sollte sich das Band jeweils halb überlappen. Im Bereich des äußeren Ellenbogens sollte eine Zugstärke von 60 – 80 % zur Anwendung kommen, auf der Innenseite des Ellenbogens eine Zugstärke von 50 %.
Das Band wird mit der gleichen Technik bis zur Mitte des Oberarms gewickelt und dann in diesem Bereich fixiert.
Aktive Übung
Strecke und beuge das Handgelenk sowie die Finger maximal. Beuge und strecke dann auch den Ellenbogen und drehe den Unterarm nach innen und nach außen.
Hinweis:
Um die Muskulatur und das Bindegewebe zu lockern und zu entspannen, solltest du das Handgelenk viel, aber mit wenig Kraft im schmerzfreien Bereich bewegen. Hast du den Ellenbogen einige Male bewegt, wird das Flossband wieder vorsichtig abgewickelt.
Druckstellen und eine aufgrund der gesteigerten Durchblutung entstehende Rötung sind nach dem Abwickeln des Bandes normal und bilden sich nach kurzer Zeit zurück. Das betroffene Gelenk und Gewebe sowie die umgebende Muskulatur sollten sich danach frei und entspannt anfühlen.
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