Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen

Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen

Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen Frauen und Mädchen sind in den letzten Jahren immer selbstbewusster und selbstsicherer geworden. Dies zu Recht, denn sie sind ebenso leistungsfähig wie Männer. Was jedoch bleibt, ist die Angst vor körperlichen Übergriffen, vor sexueller Gewalt. Diese Angst steht häufig in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Gefährdung. Jede Frau kann lernen, sich selbst zu behaupten und sich zur Wehr zu setzen. Durch einfache, aber wirksame Techniken, vor allem aber durch die richtige Einstellung. Besonders diese positive Einstellung werden auch durch Selbstverteidigungs-/Selbstbehauptungskurse gestärkt.

Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen Frauen und Mädchen sind in den letzten Jahren immer selbstbewusster und selbstsicherer geworden. Dies zu Recht, denn sie sind ebenso leistungsfähig wie Männer. Was jedoch bleibt, ist die Angst vor körperlichen Übergriffen, vor sexueller Gewalt. Diese Angst steht häufig in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Gefährdung. Jede Frau kann lernen, sich selbst zu behaupten und sich zur Wehr zu setzen. Durch einfache, aber wirksame Techniken, vor allem aber durch die richtige Einstellung. Besonders diese positive Einstellung werden auch durch Selbstverteidigungs-/Selbstbehauptungskurse gestärkt. . Allgemeines – Opfer kann jeder in jeder Lebenssituation werden – ob Mädchen oder Junge, Mann oder Frau, egal welchen Alters und Aussehens. – Die Täter kommen häufig aus dem näheren sozialen Umfeld und sind selten, wie allgemein angenommen, Fremde. – Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht Opfer einer Gewalttat werden kann. – Selbstwertgefühl bedeutet: „Ich bin es mir wert, mich zu verteidigen!“ – Ungefähr ¾ der Opfer, die sich wehrten, entkamen der gefährlichen Situation. Auch passive Gegenwehr hilft. Man sollte es wenigstens versuchen. – Die Frage lautet: „Was will ich?“ und NICHT „Was will der Täter?“ – In Gefahrensituationen sollte ich meinen Instinkten vertrauen – die meisten der Opfer hatten vor der Tat ein Gefühl dafür, dass irgendwas nicht stimme. Grundsätze für das Verhalten in einer Gefahrensituation – Jede(r) entscheidet für sich selbst! Nachher brauche ich mich bei niemandem dafür zu rechtfertigen! – Immer vorbereitet sein! Die Umgebung wachsam beobachten. Auf einem Sandweg bietet sich z.B. die Möglichkeit, dem Täter Sand in die Augen zu werfen. – Eigene Stärke signalisieren! Z.B. durch Blickkontakt mit einem möglichen Täter. Gleichzeitig verunsichert das den potentiellen Gegner und schafft die Möglichkeit zu reagieren. – Der eigenen Wahrnehmung trauen! – Je eher ich reagiere, desto besser! Sich zum potentiellen Täter rumdrehen, ihn ansprechen oder stehen bleiben und ihn vorbeilassen. – Wenn ich mich zum Handeln entschlossen habe, dann tue ich dies sofort! – Wenn ich mich zu körperlicher Gegenwehr entschlossen habe, dann setzte ich sie sofort und massiv ein! Dabei ziele ich auf die Schwachstellen des Gegners wie Genitalien, Kehlkopf, Solar Plexus (unterhalb des Brustbeins), Augen, Kopf. – Auch verbales Handeln hilft. Ich sage deutlich, was ich will und was nicht. Ich brülle den Täter an. Das erregt Aufmerksamkeit, signalisiert meine Stärke und erschreckt meinen Gegner. Wenn ich den Täter anspreche, sieze ich ihn. Das signalisiert meiner Umwelt, dass wir uns fremd sind – Mögliche Verteidigungsmittel können sein: • Trillerpfeife: erschreckt den Täter, erregt Aufmerksamkeit • Taschen- / Schrillalarm: erschreckt und erregt Aufmerksamkeit • Haarspray • Schlüssel: als Schlagring in der Faust eingesetzt • Pfefferspray: Achtung! Kann auch gegen mich selbst eingesetzt werden! – Die Polizei rät ab von: – • CS-Gas: Kann auch gegen mich selbst eingesetzt werden und ist sehr aggressiv • Elektroschocker: Ist zu groß, unhandlich, schwer und kann gegen mich selbst eingesetzt werden. • Pistole: Wenn ich nicht im Umgang mit Waffen geschult bin, kann sie leicht gegen mich selbst eingesetzt werden. – Ich traue meiner eigenen Leistungsfähigkeit! – Wichtig ist nicht die perfekte Technik, sondern die innere Einstellung! – Mit meinen Hilferufen spreche ich Menschen in der Nähe direkt an „Sie dort mit der roten Jacke…“ – Ich mache deutlich, dass es sich um eine gefährliche Situation handelt. „Sie sind nicht mein Mann!“ – Unter 110 oder 112 erreiche ich immer kostenlos den Notruf. Auch ein Handy mit abgelaufener Karte kann als Notruftelefon dienen! Einzelne Gefahrensituationen Ein möglicher Täter ist in meiner Wohnung Vorbeugend – Person nicht in die Wohnung lassen, wenn doch, dann die Tür offen lassen – den Eindruck erwecken, es käme bald noch jemand vorbei – ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn gibt Sicherheit und hilft in der akuten Gefahrensituation – an die Fenster schlagen, Gegenstände rauswerfen – wenn möglich, die Wohnung verlassen und mit Hilfe wiederkommen Telefonbelästigung – Lachen, den anderen blamieren etc. – keine Angst zeigen! – bei wiederholter Belästigung Fangschaltung legen lassen Häusliche Gewalt – Hilfe im Bekanntenkreis suchen bzw. anbieten – zur Anzeige bringen – Vergewaltigung in der Ehe ist ein Straftatbestand! Sexuelle Gewalt im Straßenverkehr Die Polizei rät generell davon ab, als Anhalter zu fahren! im Auto – wenn möglich, bei Frauen mitfahren oder selbst fahren – immer mit dem Gurt-, Tür-, Fenstermechanismus vertraut machen – bei langsamer Fahrt, wenn möglich, den Wagen verlassen – Fenster öffnen und Gegenstände, am besten aus dem Handschuhfach ( Papiere des Fahrers!) rauswerfen nicht eindeutige Unfallsituation – Nicht anhalten, jedoch bei nächster Gelegenheit unbedingt die Polizei verständigen! Sexuelle Gewalt am Arbeitsplatz – gezielt auf das Verhalten ansprechen, es konkret benennen – ggfs. ignorieren; den Täter bloßstellen – Hilfe holen (Gleichstellungsbeauftragte, Personalrat) – Bitte um Versetzung wenn andere Maßnahmen nicht helfen Abschließend – Gewalt wird von jedem Menschen individuell unterschiedlich empfunden. – Auch die Empfindungen nach Gewalttaten sind individuell unterschiedlich. – Jeder, auch Frauen, sollte helfen, Klischees in der Gesellschaft abzubauen. – Durch eine selbstbewusste Einstellung und selbstsicheres Verhalten kann sich jeder in einer Gefahrensituation aktiv zur Wehr setzen!

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