Was sind eigentlich Body-Mind-Programme? – Teil 2

Was sind eigentlich Body-Mind-Programme? – Teil 2

Joseph Hubertus Pilates, geboren 1880 in der Nähe von Düsseldorf, war ein überzeugter Vertreter der Idee, dass der Geist den Körper beeinflusst und beide in engem Zusammenhang stehen. Er selbst war ein schwächliches Kind, litt u.a. an Rachitis und Asthma. Mit eisernem Willen trainierte er seinen Körper erfolgreich durch Gymnastik, Yoga und Meditation, so dass er mit 14 Jahren einen athletischen Körper hatte. Er wurde ein begeisterter Sportler, der das Turnen, Ski fahren, Schwimmen und Tauchen liebte. Als Jugendlicher begann er mit dem Boxen und wanderte dann nach England aus, um seine Laufbahn als Profiboxer zu starten. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich, in dem er die Polizisten von Scotland Yard in Selbstverteidigung unterrichtete.

Wer war Pilates? Joseph Hubertus Pilates, geboren 1880 in der Nähe von Düsseldorf, war ein überzeugter Vertreter der Idee, dass der Geist den Körper beeinflusst und beide in engem Zusammenhang stehen. Er selbst war ein schwächliches Kind, litt u.a. an Rachitis und Asthma. Mit eisernem Willen trainierte er seinen Körper erfolgreich durch Gymnastik, Yoga und Meditation, so dass er mit 14 Jahren einen athletischen Körper hatte. Er wurde ein begeisterter Sportler, der das Turnen, Ski fahren, Schwimmen und Tauchen liebte. Als Jugendlicher begann er mit dem Boxen und wanderte dann nach England aus, um seine Laufbahn als Profiboxer zu starten. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich, in dem er die Polizisten von Scotland Yard in Selbstverteidigung unterrichtete. Später arbeitete er als Krankenpfleger. Dabei wurde er auch physiotherapeutisch tätig. Er experimentierte mit selbst gebauten Trainingsgeräten, die er am Bett befestigte. Diese Geräte waren praktisch die Prototypen der heutigen Pilates-Geräte. Die Pilates-Methode Aus einer Therapie, die er zunächst bei bettlägerigen Patienten anwandte, entwickelte er eine Methode für ein Körpertraining, dessen Ziel es war, Kraft von innen aufzubauen. 1923 wanderte er nach New York aus und gründete dort das erste Pilates-Studio. Sein neuartiges und revolutionäres Konzept zog Tänzer, Schauspieler und Künstler an. Menschen, deren beruflicher Erfolg von einem geschmeidigen, kraftvollen und beweglichen Körper, einer guten Haltung und Ausstrahlung abhing, schätzten seine Trainingsmethode. Um alle Ressourcen des Körpers zu fordern und zu fördern, setzte er ganz bewusst den Geist ein, um den Körper zu beeinflussen. Er griff dabei konsequent auf Yogaprinzipien wie Konzentration, Selbsterkenntnis, Kontrolle und den gezielten Einsatz der Atmung zurück und verband damit westliche Gymnastikformen mit Elementen aus fernöstlichen Disziplinen. Seine Methode kann man aus heutiger Sicht als typisches Body & Mind-Programm bezeichnen. Kern des Pilates-Trainings sind „zentrumsorientierte“ Ganzkörperübungen. Dabei werden nicht einzelne Muskelgruppen isoliert trainiert, sondern ganze Muskelketten bzw. Muskelschlingen werden synergetisch aktiviert und schulen so korrekte neuro-muskuläre Bewegungsabläufe. Dies erfordert ein hohes Maß an Koordination und Kontrolle, denn alle beteiligten Muskeln müssen optimal zusammenspielen. Die Technik Bei Pilates liegt schon in der Ausgangsposition das Augenmerk auf der tief liegenden, Knochen nahen Muskulatur, die einerseits für die genaue, fein abgestimmte Führung der Gelenke und andererseits für eine korrekte Körperhaltung von entscheidender Bedeutung ist. Die Übungen werden ausgehend von einer Grundspannung der querverlaufenden und der schrägen Bauchmuskulatur, der Beckenboden- und tief liegenden Rückenmuskulatur (dem sog. Powerhouse) langsam, aber fließend, präzise und kontrolliert ausgeführt. Das Powerhouse sorgt für ein natürliches Korsett, welches einerseits die Wirbelsäule schützt und andererseits für einen straffen Bauch sorgt. Bei der Übungsausführung steht die Qualität der Ausführung und das bewusste Erleben des Körpers im Vordergrund. Je bewusster und präziser geübt wird, desto eher überträgt sich diese Aufmerksamkeit für die Haltung auch auf den Alltag. So können ungünstige Gewohnheiten differenzierter wahrgenommen und positiv verändert werden. Unterstützend wirkt dabei die Imagination, die durch das Arbeiten mit Bildern gefördert wird. Die Bewegungen werden mit der Atmung verbunden. Sie hat eine mobilisierende, stabilisierende und gleichzeitig harmonisierende Wirkung. Mit der Einatmung wird der Rücken lang und die Zwischenrippenmuskulatur aktiviert, mit der Ausatmung wird das Powerhouse aktiv und es geht in die Übung, ohne dabei die Grundspannung aufzugeben. Die bewusste Atmung ist dabei geradezu das Bindeglied zwischen Körper und Seele, worauf schon die Herkunft des Wortes anima (= Seele) als „Hauch“ bzw. „Wind“ hindeutet. Die Grundprinzipien des Pilates-Trainings sind hier noch einmal zusammenfassend genannt: • Konzentration • Kontrolle • Präzision • Zentrierung • Bewegungsfluss • Atmung Geräte Das klassische Pilates-Mattentraining kann mit Geräten (Redondo-Ball, Magic Circle, Foam Roller) oder ohne Hilfsmittel durchgeführt werden. Für das Einzeltraining hat Pilates den Allegro Reformer entwickelt. Durch mit Seilzügen bewegliche Sitze und Liegeflächen sind auch hier fließende harmonische Bewegungen möglich. Er funktioniert im Gegensatz zu den üblichen Geräten nicht mit Gewichten, sondern mit speziellen Stahlfedern, die zusammengedrückt werden bzw. denen man nachgibt. Dies entspricht der Arbeit der Muskulatur viel mehr, so dass sie dabei kräftig werden und dennoch schlank und lang bleiben kann. Die Wirkung Pilates beschreibt die Wirkung seiner Trainingsmethode kurz und prägnant und ausgesprochen werbewirksam: „Nach zehn Stunden spürst du es, nach 20 Stunden siehst du es und nach 30 Stunden hast du einen neuen Körper.“ Die Hintergründe dieser Gesamtwirkung erschließen sich, wenn man die Wirkung eines regelmäßigen Trainings genauer unter die Lupe nimmt: • straffer und geschmeidiger Körper • aufrechte, lockere Haltung • graziöse Bewegungen • Linderung von Rückenschmerzen • Entlastung der Hals-, Nacken- und Schultermuskulatur • Aufbau der Beckenbodenmuskulatur • Vorbeugung gegen Osteoporose • verbesserte Beweglichkeit und Kraft • stärkere Durchblutung • bessere Versorgung der Zellen mit Sauerstoff • verbessertes Koordinationsvermögen und Körperbewusstsein • Leichtigkeit in der Bewegung • erhöhte psychische und physische Ausdauer • Gelassenheit im Alltag • positive Ausstrahlung, mehr Selbstbewusstsein und Lebensfreude Literatur zum Pilates-Training: Lucia Schmidt,Pilates, Blv-Verlags-GmbH, München 2002, 5,00 € Christin Kuhnert, Superbody mit Pilates, GU Verlag GmbH, München, 2000, 5,00 € Alycea Ungaro, Pilates, Dorling Kindersley, 2002, 14,90 € Alycea Ungaro, Pilates Training, Dorling Kindersley, 2004, 14,90 € Videos: Juliana Afram, The Pilates Coach, 45 Min., 25,00 € Juliana Afram, Pilates Miniball, 60 Min., 34,00 € Petra Kluike, Pilates Lounge, Vol.2, Pilates und Yoga, 34,95 € Seminare und Fortbildungen: Pilates Bodyforming-Training Termin: Samstag, 9. April 2005, 10.00-17.00 Uhr Ort: Mainz-Bretzenheim Kosten: 40,00 € inkl. Obst und Mineralwasser Referentin: Sabine Hess Pilates mit Ball und Magic Circle Termin: Samstag, 11. Juni 2005, 10.00-17.00 Uhr Ort: Mainz-Bretzenheim Kosten: 40,00 € inkl. Obst und Mineralwasser Referentin: Sabine Hess Internetadressen www.lucia-schmidt.ch www.pilatespolestar.de

Teile diesen Beitrag