Zu Gast bei Freunden

Zu Gast bei Freunden

Der Lauf- und Fitnessurlaub zur Osterzeit in Tunesien hat Tradition – er fand in diesem Jahr zum 22. Mal statt. Erstmals traf sich die rund fünfzigköpfige Gruppe nicht im „angestammten“ Lido Nabeul, sondern in einem architektonisch und auch sonst sehr ansprechenden 4-Sterne-Hotel in Hammamet-Yasmine, einer vor gut fünf Jahren erbauten Hotelstadt mit palmengesäumter Promenade, Casino, Yachthafen, Vergnügungspark und sogar einer geschickt nachgebauten Medina mit anschließendem Karthago-Vergnügungspark.

Der Lauf- und Fitnessurlaub zur Osterzeit in Tunesien hat Tradition – er fand in diesem Jahr zum 22. Mal statt. Erstmals traf sich die rund fünfzigköpfige Gruppe nicht im „angestammten“ Lido Nabeul, sondern in einem architektonisch und auch sonst sehr ansprechenden 4-Sterne-Hotel in Hammamet-Yasmine, einer vor gut fünf Jahren erbauten Hotelstadt mit palmengesäumter Promenade, Casino, Yachthafen, Vergnügungspark und sogar einer geschickt nachgebauten Medina mit anschließendem Karthago-Vergnügungspark. Ein klein wenig wie Disneyland – aber wer es ursprünglicher mochte, konnte die Altstädte und Märkte in Hammamet und Nabeul schnell und zu Taxipreisen erreichen, die in Deutschland schon fast als Grundgebühr auf dem Taxameter stehen. Neben den täglichen mehrfach angebotenen Lauf- und Fitness-Angeboten des eigenen Sportteams – nicht der Hotelanimateure! – standen drei gut gestaffelte Lauf-Highlights auf dem Programm: die Freundschaftsläufe in Nabeul (Halbmarathon 21 km, 10 km, 5 km, 2 km), der 16. Cap Bon-Lauf (Supermarathon 54 oder 34 km) und der 21. Dr. van Aaken und Dardouri-Lauf. Strahlende Kinderaugen beim Freundschaftslauf Nabeul Ein sonniger Sonntag. Gut 300 Kinder – einige barfuß – wuselten fröhlich und aufgeregt vor dem mit Begrüßungstransparenten geschmückten Aufgang zum Kheops-Hotel umher. Endlich! Der Bildungswerkvorsitzende Günter Berg feuerte die Startpistole ab und das Betreuungsteam hatte eine Verschnaufpause, bis die Schüler und Jugendlichen wieder ins Ziel einliefen. Knapp acht Minuten später. Die Betreuer wurden umringt, umzingelt, ja eingekesselt von den Kindern, die ihre kleinen Sachpreise in Empfang nahmen. Nachdem die Erwachsenen ihre Lauf- und Walking-Distanzen hinter sich gebracht hatten, nahm der Gouverneur der Region Nabeul, M. EL Abed die offizielle Siegerehrung vor. Doch nicht nur die Läuferinnen und Läufer wurden ausgezeichnet. Auch Houssem Salah, Sohn von Abderazak Salah, wird diesen Tag nicht so schnell vergessen. Der Tunesier hat an der Trainerakademie in Mainz studiert und sein Examen als Jahrgangsbester abgeschlossen und wurde dafür vom Gouverneur besonders geehrt. Kamel Khelil, Mitarbeiter von Frau Fatma Roussi im Commissariat für Jugend und Sport, langjähriger Verbindungsmann der Partnerschaft und nach zehn Jahren Deutschlandaufenthalt wieder in seine tunesische Heimat zurückgekehrt, fungierte als Dolmetscher und sorgte dafür, dass auch die deutsche Delegation der feierlichen Zeremonie folgen konnte. VIP-Treatment bei den Cap Bon-Läufen Am Ostersamstag brachen die ambitionierten Läufer nach Beni Khaled auf, begleitet von einer starken Fan- und Betreuergruppe. In den Straßen bauten Obst- und Gemüsehändler ihre Stände auf, Eselskarren, beladen mit Obst, Stroh und Kleintieren zogen vorbei. Am Start wartete eine Eskorte aus Polizeiautos, Sanitätsdienst und Motorrädern. Die Läufer wurden von den tunesischen Offiziellen an den Start begleitet und auf den Weg geschickt. Für die Teilnehmer am Halbmarathon stand ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung. Wer nicht als Streckenbetreuer half, konnte im „Fanbus“ eine Fahrt durch herrliche Landschaften genießen. Die tunesischen Sicherheitskräfte ließen es sich auch nicht nehmen, eine spontan gebildete Walkinggruppe die fünf Kilometer per Motorradeskorte bis an den Stadtrand Nabeuls zu begleiten. Van Aaken und Dardouri Lauf für den guten Zweck Nachdem die einheitlich im schwarzen Lauf-T-Shirt gekleidete Gruppe ihren Fototermin auf den Stufen des Chich Khan Hotels absolviert hatte, ging es zum Start. Jeder absolvierte zumindest eine „Ehrenrunde“ von zwei Kilometern, die Ausdauerndsten liefen bzw. walkten zwei Stunden. Bei der abendlichen Siegerehrung waren neben den tunesischen Offiziellen auch die Präsidentin und der betreuende Kinderarzt vom Kinderheim „Voix de l´enfant“ zugegen, die sich herzlich für die überreichte Spende in Höhe von 400 Euro bedankten. Die Summe setzte sich aus Startgeldern in Tunesien, in Deutschland und einer spontanen 100 Euro-Spende eines Teilnehmers zusammen. Ein abwechslungsreicher, sportlicher und kulturell interessanter Urlaub ist zu Ende. Alte Freundschaften wurden aufgefrischt, neue geschlossen. Dem bunten Bild der deutsch-tunesischen Partnerschaft wurden weitere glänzende Mosaiksteine hinzugefügt. Es werden sicher nicht die letzten sein – Inschallah.

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