Traumreise nach Südafrika

Traumreise nach Südafrika

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Wanderreisen des Bildungswerkes Sport, Außenstelle Treis-Karden, hatte Wanderführer Frank Hartmann zur Jubiläumstour nach Südafrika eingeladen. 45 reisefreudige Damen und Herren traten Ende November gemeinsam die Reise von Frankfurt nach Johannesburg an.

Bereits bei der Ankunft und der Begrüßung durch den deutschsprachigen Reiseleiter Herwig waren alle Teilnehmer von der Herzlichkeit der Südafrikaner so begeistert, dass der Funke gleich übersprang. Den Ausführungen von Herwig folgend machte der Bus mit Busfahrer John am ersten Reisetag eine erste Entdeckungsfahrt an den Drakensbergen vorbei bis Pietermaritzburg. Von dort aus ging es am nächsten Tag weiter in ein traditionelles Zulu-Dorf in der Provinz KwaZulu-Natal, in dem der Stamm der Bantu-Neger bei subtropischen Temperaturen verschiedene Tänze und Lebensrhythmen präsentierte. Sichtlich beeindruckt von der Handwerkskunst und den Lebensbedingungen des Zulu-Stammes reiste die Gruppe anschließend ins Hluhluwe-Wildreservat, wo bereits eine Safari im offenen Geländewagen wartete. Bei den ersten Tierbeobachtungen in freier Wildbahn machten wir Bekanntschaft mit Elefanten, Giraffen, Flusspferden, Zebras sowie einigen anderen Tierarten und reisten sehr angetan ins nächste Nachtlager.
Der folgende Tag war geprägt durch eine lange Erkundungsfahrt auf der National-Autobahn N2, die in nördlicher Richtung nach Swasiland führt, wobei die riesigen Plantagen und Vegetationsphasen ein neues Bild von Südafrika zeigten. Nach dem Grenzübertritt erhielten wir einen weiteren Eindruck von Afrika. Swasiland ist ein Binnenstaat und wird als absolute Monarchie von einem König mit westlicher Prägung regiert. Die Bevölkerung jedoch lebt zum größten Teil ärmlich. Von der handwerklichen Fähigkeit der Bevölkerung konnten wir uns nicht nur in einer Kerzenfabrik, sondern auch auf einem nahegelegenen Handwerkermarkt überzeugen.
Die Fahrt führte weiter durch herrliche Berglandschaften, u.a. durch die Region „Schweiz von Afrika“ bis nach Hazyview, wo die Gruppe für ein paar Tage Quartier nahe des Krüger Nationalparks bezog. Die Reisenden haben die runden Lodges sofort in ihre Herzen geschlossen. Man wohnte komfortabel, aber auch originell in diesen Hütten und wurde abends in der Nähe eines kleinen Flusses noch von Flusspferden mit zwei Jungen besucht. Die anwesenden Wärter sorgten für die Sicherheit der Gruppe.
Tief beeindruckt genossen wir am nächsten Tag die Reise mit dem Bus in den südlichen Bereich des Krüger Nationalparks, der sich über eine Größe von 18.000 km² erstreckt, d.h. der Park hat fast die Größe von Rheinland-Pfalz. Das Schutzgebiet wurde 1898 durch den damaligen Präsidenten Paul Kruger als Sabie Game Reserve zum Schutz der Wildnis gegründet. 1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark und erhielt seinen heutigen Namen. Im Park leben 147 Säugetierarten inklusive der „Big Five„ (Elefant, Nashorn, Leopard, Afrikanischer Büffel und Löwe). James Stevenson-Hamilton wurde nach dem Zweiten Burenkrieg im Jahr 1902 zum Wildwart ernannt. Unter seiner Leitung wurde die im Park noch immer grassierende Wilderei bekämpft und der Grundstein für den heutigen Tierreichtum gelegt. Er setzte sich unermüdlich für die Idee eines Nationalparks ein, in dem Besucher die Wildtiere beobachten können.
Das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten. Eine weitere Geländewagen-Safari mit einem Kenner des Parks führte die Gruppe zu einigen Stellen, an denen die Tiere atemberaubend nah beobachtet werden konnten. Das Glück war auf unserer Seite und wir konnten die „Big Five“ im Laufe des Tages sehen. Der Abend wurde abgerundet durch ein fantastisches Boma-Dinner. Eine Gruppe von Stammes-Mitgliedern trug fantastische einheimische Tänze und Lieder vor. Die Kostüme und Ausstrahlung der Tänzer brachte auch hier die afrikanische Lebensfreude zum Ausdruck.
Die Reise führte am nächsten Tag zu weiteren Highlights auf der Panorama-Route des afrikanischen Kontinents, d.h. zu den Bourke’s Lucks Potholes Wasserfällen, die sich im Laufe der Jahrtausende eine tiefe Schlucht ins Felsgestein gegraben haben. Am Zusammenfluss von Blyde und Treuer River entstanden diese bizarren Strudellöcher. Ganz in der Nähe bestaunten wir den Blyde River Canyon, die drittgrößte Schlucht der Welt. Der Blyde River Canyon ist ein 26 Kilometer langer, bis 800 Meter tiefer und hauptsächlich aus rotem Sandstein bestehender Canyon, von dessen Aussichtsplattform man ein herrliches Panorama über die ganze Region genoss. Diese Tagesetappe führte weiter in das ehemalige Goldgräberstädtchen Pilgrim’s Rest. 1873 wurde am Pilgrim’s Greek Gold gefunden. Es waren die ergiebigsten Goldvorkommen im Süden von Afrika, die durch die Europäer bis zu dieser Zeit entdeckt wurden. Schnell ging die Nachricht von den Funden um die Welt und die Digger kamen aus Australien, Nordamerika, Europa und Russland nach Pilgrim’s Rest. Heute erinnern nur noch das Grand Hotel sowie ein altes Postamt und einige Bauten an die Zeit der Goldgräber.
In Pretoria angekommen lernten wir die administrative Hauptstadt Südafrikas mit ihren repräsentativen Villen und dem Tagungsort des Parlaments kennen. Die Straßen von Pretoria faszinierten uns durch die ca. 70.000 Jacaranda-Bäume, die am Straßenrand blau-lila blühten. Ein ganz besonderes Ereignis war unsere Einkehr in ein Lokal in Soweto. Die Gastgeber hatten in einer einzigartigen Atmosphäre ein Superdinner für uns vorbereitet. Unsere anfängliche Skepsis haben wir später mit einem großen Lob honoriert und wir waren von der afrikanischen Gastfreundlichkeit begeistert.
Den südlichen Bereich des Landes lernten wir nach dem Weiterflug nach Kapstadt mit Reiseleiter Heiko und Busfahrer Freddy kennen. Vorbei an riesigen Tropenplantagen ging es an der Küste die Nationalstraße aufwärts durch einige Canyons und Pässe, so dass wir auf der Route 62 wieder die unendliche Weite des Landes genießen konnten. Von Gebirgszügen mit kargem Bewuchs bis zu saftigen Weiden und Gebieten mit Weinanbau und fruchtbaren Ebenen war dieser Tag geprägt. Als Abschluss besuchten wir eine Straußenfarm in Oudtshoorn und wurden mit den Geheimnissen der Straußenzucht vertraut gemacht. Ein geschmackvolles Straußengericht rundete den herrlichen Tag ab.
Sensationelle Aussichtspunkte und Landschaften an der Garden Route ließen die Herzen am nächsten Tag höher schlagen, denn in der Lagunenlandschaft von Knysna gab es atemberaubende Ausblicke auf die Strände bei herrlichsten Temperaturen und strahlendem Sonnenschein. An der Mündung des Storms River war es ein Muss über die schwankende Hängebrücke die andere Seite des Flusses zu erreichen und mit den Klippspringern Bekanntschaft zu machen.
Weiter ging die Rundreise nach Swellendam zur Museumsbesichtigung, in dem die Geschichte der niederländischen Treckburen dokumentiert war und weiter nach Hermanus, einem wunderbaren Städtchen direkt am Ozean gelegen. Zum Besuchsprogramm gehörte natürlich das Kap der Guten Hoffnung, ein Muss für jeden, der nach Südafrika reist. Am Cape Point, dem südwestlichsten Punkt Afrikas, machte die Gruppe einen Zwischenstopp. Begeisterung lösten die herrlichen Ausblicke am Atlantischen und Indischen Ozean aus, wobei eine Bootsfahrt zu den Robbenbänken sehr aufregend war. In Mossel Bay staunte die Reisegruppe nicht schlecht über den 500 Jahre alten Milkwood-Baum, der von den Seefahrern, die nach Osten fuhren, als Briefkasten benutzt wurde. Die Schiffe auf Gegenkurs nahmen die Post dann weiter mit. Der Portugiese Bartolomeu Diaz landete vor ca. 500 Jahren mit seiner kleinen Caravelle in der Mossel Bay. Ein Nachbau dieses unglaublich winzigen Schiffes konnte die Gruppe im angrenzenden Museum bestaunen.
Im Botanischen Garten in Kirstenbosch konnten sich die Experten über die Pflanzenwelt informieren. Was wäre ein Aufenthalt in Kapstadt ohne den Besuch des Tafelberges? Die Stadt am Kap erkundeten wir mit den roten Doppeldeckerbussen und ließen uns dabei am Fuße des Tafelberges absetzen. Von dort aus ging es mit der drehenden Gondel auf das Natur- und historische Denkmal in 1.087 m Höhe.  Einige Wanderfreunde wagten den Abstieg zu Fuß, andere erkundeten dafür lieber die weiteren Haltepunkte der Redline oder bummelten an der Einkaufsmeile Waterfront.
Fasziniert von Land, Leuten, Kultur, gutem Essen und vielen anderen Eindrücken trat die Gruppe nach 14 Tagen die Heimreise an. Ein Dank an den Reiseleiter Frank und alle Mitreisenden, die diese herrliche Reise in den schwarzen Kontinent zusammen mit uns gemacht haben. Wir hoffen, dass wir noch viele schöne gemeinsame Reisen machen werden!

Irmgard Harst, Dedenbach

 

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