Das alles umhüllende Spannungsnetzwerk

Das alles umhüllende Spannungsnetzwerk

Lange Zeit haben wir uns im Sport hauptsächlich mit der Entwicklung und Trainierbarkeit der Muskeln, des kardiovaskulären Systems und der neuromuskulären Koordination beschäftigt. In den letzten Jahren rücken nun auch zunehmend die Faszien in das Interesse von Medizinern, Sportwissenschaftlern und Sportlern, denn Faszien sind trainierbar und viel mehr als nur das “Verpackungsmaterial” der Organe, Gelenke, Knochen und Muskeln.

Bedeutung der Faszien im Training
Lange Zeit haben wir uns im Sport hauptsächlich mit der Entwicklung und Trainierbarkeit der Muskeln, des kardiovaskulären Systems und der neuromuskulären Koordination beschäftigt. In den letzten Jahren rücken nun auch zunehmend die Faszien in das Interesse von Medizinern, Sportwissenschaftlern und Sportlern, denn Faszien sind trainierbar und viel mehr als nur das “Verpackungsmaterial” der Organe, Gelenke, Knochen und Muskeln.

Faszien: Das alles umhüllende Spannungsnetzwerk
Faszien sind räumlich trennende und formgebende bindegewebige Strukturen, die überall im menschlichen Körper zu finden sind. Als flächige Bindegewebsteile bilden sie eine Art Hülle oder Haut für die Gelenke und Organe, umhüllen einzelne Muskelfasern und Muskelbündel sowie Knochen, Drüsen, Blutgefäße und Nerven. Auch die Sehnen, Sehnenplatten und Bänder zählt man heute zum Fasziensystem. Unabhängig von der Form und Dicke der Faszienteile sind sie alle miteinander verbunden und verwoben, so dass sie ein regelrechtes Netzwerk oder Fasziensystem bilden.
In den letzten Jahren stellte man fest, dass die oberflächlichen Faszien mit zahlreichen Rezeptoren und sensiblen Nervenfasern ausgestattet sind und uns dadurch wichtige Informationen z.B. über die Lage unseres Körpers oder Winkel- und Spannungsverhältnisse vermitteln. So wird dieses Netzwerk sogar zu einem Kommunikationsnetz ausgestaltet.
Für fein abgestimmte, fließende Bewegungen ist ein gut ausgebildetes, intaktes Fasziennetz von entscheidender Bedeutung. Ein wirkungsvolles, propriozeptives Training sollte daher auch die Wahrnehmungskapazität des Bindegewebes fordern und fördern („fascial refinement“ vgl. Dr. Robert Schleip).
Das fasziale Bindegewebe besteht überwiegend aus Wasser, kollagenen Fasern und Elastin, eine Verbindung die sowohl Stabilität als auch Elastizität ermöglicht.  Entsprechend der jeweiligen Anforderungen, der Dehn- und Bewegungsbelastungen, befinden sich diese Strukturen, ähnlich wie auch das Knochengewebe, in einem ständigen Auf- und Umbau begriffen.

Gestaltung des Faszientrainings
Spezifische Trainingsaktivitäten der „Fascial Fitness“ zielen unter anderem auf den Prozess der kollagenen Erneuerung ab. Forscher haben festgestellt, dass man durch regelmäßige, adäquate dynamische Dehnübungen und elastische Federungen mit etwas Geduld die Architektur der Faszien beeinflussen kann und auch ältere Menschen wieder ein hochelastisches fasziales Gewebe mit einer – wie bei jungen Menschen üblichen – Wellenstruktur erreichen können.
Hierbei werden bevorzugt myofasziale Ketten anstatt einzelner Muskelgruppen gedehnt. Zusätzlich werden bei den Dehnungen diagonale oder spiralförmige Verdrehungen angewendet, um lokale und globale Vernetzungen der Faszienmembrane zu stimulieren. Das „Soft-tissue stretching“ ist damit einer der vier wichtigen Bereiche im Faszientraining.
In einer Art „Do-it-yourself-Verfahren“ werden im „Fascial release“ mit Hilfe von Bällen und festen Schaumstoffrollen Verklebungen zwischen den Faszien gelöst und damit der Lymphfluss angeregt.
Durch ein gut integriertes Faszientraining ist vor allem aber auch eine Steigerung der Leistungsfähigkeit möglich. „Rebound elasticity“ stellt eine neue Art des Krafttrainings dar und zeigt, dass nur durch eine Vorspannung des Fasziengewebes maximale Kraftleistungen erbracht werden können.
Das „Fluid refinement-training“ hat die Aufgabe, die Körperwahrnehmung zu schulen und die Rezeptoren der Faszien zu stimulieren. Es setzt bei den subtilen Bewegungsimpulsen an, d.h. von der eher großen Bewegung bis in die feine Bewegung der Tiefenmuskulatur hinein. So können wir auf Anforderungen entsprechend kraftvoll, feinfühlig und flexibel reagieren.
Wer sich für das „Fascial Training“ nach Dr. Robert Schleip und seine spezifischen Trainingsprinzipien interessiert, erfährt mehr darüber bei unserem Seminar

Faszien Fitness“ am 07.02.2015, 10.00-17.00 Uhr, in Mainz.

Das Fasciencoaching mit intendons® ist eine optimale Ergänzung zu Therapien und Massagen. Diese übungsmethode basiert auf der eigenen Körperwahrnehmung und bietet eine wirkungsvolle Hilfe zur Selbsthilfe, um eine Entspannung und bessere Durchblutung des Bindegewebes anzustoßen. Die Bewegungen werden nur innerlich (in der Vorstellung) ausgeführt, lassen sich von daher wunderbar in den Alltag integrieren und auch trotz Einschränkungen und/oder Schmerzen durchführen. Sie fördern das Zusammenspiel von Sehnen und Muskeln, optimieren die Haltung und Bewegung, fördern den Stoffwechsel, aktivieren das Immunsystem und verbessern die Wahrnehmung.
Wer sich für diese übungsmethode im Rahmen des Faszientrainings interessiert, sollte sich für das Seminar

Faszientraining mit intendons®“ am 18.04.2015, 10.00-17.00 Uhr,
in 
anmelden.

Allen Yoga-Fans zeigt Grit Senfter wie man Faszientraining in die Yoga-Stunden integrieren kann, bzw. wie “Unwinding-Yoga” als myofasziale Stimulation bis in die Tiefenmuskulatur funktioniert. Es intensiviert die Sensomotorik und schult das Körperbewusstsein.

Das Seminar „Unwinding-Yoga-die Kunst des Loslassens“ findet am 28.03.2015,
10.00-17.00 Uhr, in Mainz statt.

Ganz gleich, für welche Veranstaltung Sie sich entscheiden, lassen Sie sich faszinieren von den vielfältigen und innovativen Trainingsmöglichkeiten im Rahmen der Faszienfitness.

Beratung:
Annika Stein, a.stein@bildungswerksport.de, 06131 2814369
Jutta Schüler, j.schueler@bildungswerksport.de, 06131 2814374

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