Frauen in Führungspositionen

Frauen in Führungspositionen

Vor vier Wochen, liebe Leserinnen und Leser, stellten wir mit „Den Frauen gehört die Zukunft“ eine unserer Überzeugungen vor. Ein Thema das augenscheinlich Aufmerksamkeit erregte. Denn wie uns so manche Zuschrift zeigte, scheint die Zusammenarbeit von Frauen und Männern noch immer von Vorurteilen und stereotypen Denkweisen geprägt zu sein. Besonders dann, wenn eine Frau neben der Karriere – sei es im Beruf oder im Verein – auch das Glück ihrer Familie im Auge hat. Ein Anlass für uns dieses Thema in einer eigenen Serie tiefergehend aufzunehmen. Heute und in den kommenden vier Wochen zeigen wir Ihnen die geschlechtsspezifischen Unterschiede auf und geben Tipps, wie sich Kolleginnen und Kollegen perfekt ergänzen können.

Vor drei Wochen, liebe Leserinnen und Leser, stellten wir mit „Den Frauen gehört die Zukunft“ eine unserer Überzeugungen vor. Ein Thema das augenscheinlich Aufmerksamkeit erregte. Denn wie uns so manche Zuschrift zeigte, scheint die Zusammenarbeit von Frauen und Männern noch immer von Vorurteilen und stereotypen Denkweisen geprägt zu sein. Besonders dann, wenn eine Frau neben der Karriere – sei es im Beruf oder im Verein – auch das Glück ihrer Familie im Auge hat. Ein Anlass für uns dieses Thema in einer eigenen Serie tiefergehend aufzunehmen. Heute und in den kommenden vier Wochen zeigen wir Ihnen die geschlechtsspezifischen Unterschiede auf und geben Tipps, wie sich Kolleginnen und Kollegen perfekt ergänzen können. Über 70 % aller Frauen im erwerbsfähigen Alter gehen in Deutschland einem Beruf nach und leisten Beachtliches. Viele haben Kinder, manche sind alleinerziehend, und schaffen es, die Bedürfnisse der Familie mit den Anforderungen ihrer Tätigkeit in Einklang zu bringen. Doch in leitenden Positionen befinden sie sich immer noch in der Minderheit. Der Grund: Das herrschende Gesellschaftsbild schreibt Männern und Frauen noch immer eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung zu. Frauen schränken demnach ihre berufliche Entwicklung zu Gunsten von Familienpflichten ein, Männer dagegen letzteres zu Gunsten ihrer Karriere. Noch immer kommt es im beruflichen Alltag sowie im Vereinsleben auch zu Differenzen und Missverständnissen, die auf tief sitzenden Vorurteilen beruhen. Viele Männer unterstellen ihren Geschlechtskollegen genauso zu denken wie sie selbst: offensiv, direkt und mit Nachdruck. Bei ihren Kolleginnen zweifeln sie: Bringt sie die nötige Härte mit? Kann sie das schwierige Projekt wirklich zu Ende führen? Wird sie sich gegen erkennbare Widerstände durchsetzen können? Im Job ist sie ja knallhart, aber als Frau – und Mutter – muss sie doch eigentlich weich sein, einfühlsam und mitleidsvoll? Auf die genannten Fragen werden Sie sicherlich antworten: „Das kommt auf die jeweilige Frau an.“ Und das ist auch absolut korrekt. Frauen steht das ganze Spektrum von weiblich weich bis männlich hart zu. Sicher ist Ihnen als Frau schon mal in einer Konferenz aufgefallen, dass Sie nervös mit den Fingern trommeln und zum nächsten TOP übergehen wollen während Ihre männlichen Kollegen wieder lang und breit diskutieren müssen. Wenn Sie sich jedoch bewusst machen, wie sehr das Selbstwertgefühl der männlichen Kollegen von der Zustimmung und der Akzeptanz der anderen Kollegen in der Runde abhängt, dann lächeln Sie gewiss nicht mehr über das „Schaulaufen“. Stattdessen werden Sie es als ganz normale – eben männliche Einleitungsform einer Gruppensitzung – sehen. Über viele Generationen hinweg wurden in der frühesten Kindheit bereits die Geschlechtsrollen festgelegt: Jungen wurden zu Unabhängigkeit, Aktivität, manchmal sogar Aggressivität ermutigt, Mädchen dagegen sollten vor allem bewahrend, brav und zurückhaltend sein. Zum Glück hat sich diese Erziehungstendenz in den letzten Jahrzehnten verändert, doch sind die alten Muster – wenn auch in abgeschwächter Form – noch immer zu erkennen. Eine Konsequenz aus dieser geschlechtsspezifischen Erziehungsweise: Wenn 2 das Gleiche tun, ist das noch lange nicht das dasselbe: Ein Familienfoto auf seinem Schreibtisch: Ein solider, treusorgender Mann. Ein Familienfoto auf ihrem Schreibtisch: Ihre Familie kommt vor dem Beruf. Sein Schreibtisch ist überladen: Er ist belastbar und fleißig. Ihr Schreibtisch ist überladen: Sie ist unordentlich und kann sich nicht organisieren. Er spricht mit Kollegen: Er wälzt geschäftliche Probleme. Sie spricht mit Kollegen: Sie klatscht. Ihm ist Unrecht geschehen: Ist er wütend geworden? Ihr ist Unrecht geschehen: Hat sie geweint? Er heiratet: Das gibt ihm mehr Beständigkeit. Sie heiratet: Dann kommt ein Kind, und sie geht. Diese Liste ließe sich wohl beliebig fortsetzen. Es wird jetzt wohl schnell bewusst, wie leicht wir Gefahr laufen, unreflektiert ein Klischee zu übernehmen. Im nächsten Teil stellen wir zusammen, was Männer unbedingt über ihre Kolleginnen wissen sollten.

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