SOMMER … SONNE … STRAND …

SOMMER … SONNE … STRAND …


 

Was unsere Füße sich alles wünschen würden

 

Hey du da oben, bemerkst du uns eigentlich noch? Wir sind‘s – deine Füße. Dein Fundament, auf dem du stehst, gehst und läufst.

 

Mit unseren 26 Knochen, 33 Gelenken, über 100 Bändern und 20 kurzen Fußmuskeln pro Fuß, die genial miteinander verbunden sind, müsste man in uns ein „Meisterwerk der Evolution“ erkennen. Wir sind in der Lage, sowohl höchste Mobilität als auch Stabilität zu gewährleisten. Wir tragen dich nicht nur tagtäglich durchs Leben, sondern sind auch zu sportlichen Höchstleistungen fähig. Und doch schenkst du uns selten die Aufmerksamkeit, die wir verdienen.

 

Deshalb möchten wir dir noch ein bisschen mehr über uns erzählen, so dass du uns besser kennenlernst und wir gemeinsam noch lange durchs Leben gehen können. Wir verraten dir, was uns gut tut und was wir gar nicht mögen.

 

Fangen wir mit einem der größten Irrtümer an! Wer glaubt, dass wir uns in Schuhen generell wohlfühlen, liegt völlig daneben. Denn ganz ehrlich, viele davon – ob Pumps oder auch normale Sneaker – sind viel zu eng für unsere ursprüngliche Fußform, die eher einem „V“ als einem „A“ gleicht. Auch wenn es nicht unbedingt weh tut, so haben unsere Zehen einfach keinen Platz und von der Beschaffenheit des Bodens bekommen wir kaum etwas mit. Wir fühlen uns wie eingegipst, verlieren immer mehr unsere eigentliche Funktion sowie die Wahrnehmung und damit auch den „richtigen Draht“ zum Gehirn.

 

Du brauchst dich also nicht wundern, wenn wir das Gefühl für das richtige Gehen und Laufen verlieren, deine Körperhaltung sich verschlechtert und wir dir Schmerzen signalisieren, weil sich schon Fehlstellungen eingeschlichen haben oder gar Verletzungen entstehen. Und wenn schon Schuhe, muss sich eigentlich das Schuhwerk dem Fuß anpassen und nicht umgekehrt. Denn abgesehen von den zwei Funktionen, die einen Schuh prinzipiell sinnvoll machen, nämlich Schutz vor Kälte und vor Schnittverletzungen, haben Schuhe für die meisten Träger vor allem eine kulturelle Funktion – Mode und Status.

 

Und weißt du, eigentlich lieben wir es, barfuß zu laufen. Also zieh bitte so oft es geht die Schuhe aus. Wir sind Tastorgane und lieben das Abenteuer. Wir brauchen taktile Reize, um agil zu sein. Und ein abwechslungsreicher Boden bietet uns ein natürliches Fußtraining. Du darfst gerne barfuß gehen, wann immer es möglich ist: in der Wohnung, auf Wiesen, am Strand oder im Wald.

 

Die Kombination aus Barfuß laufen und einem gezielten Fuß-Training, macht uns wieder stark und tragfähig. Und das ist die Basis für einen gesunden Körper. Schau mal, die folgenden Übungen für Füße und Zehen tun uns besonders gut. Sie machen uns wieder mobil, stärken uns und geben dir die Standfestigkeit, die du brauchst. Sie sind einfach, wirkungsvoll und du kannst sie optimal im Alltag umsetzen.

 

Übung 1: Mobilisation der Zehen – Bewegung für die Füße

 

Dies ist eine effektive Mobilisationsübung für mehr Bewegung in den Füßen und das Aufspreizen der Zehen wird hiermit (passiv) gefordert. Und so geht’s:

 

Positioniere dich so, dass du dir deinen Fuß gut greifen kannst. Verschränke behutsam Finger und Zehen ineinander – soweit dies möglich ist (Abb. 1). Die Beweglichkeit verbessert sich von Mal zu Mal.
Tipp: Das Eincremen der Füße oder der Hände erleichtert das Verschränken ineinander.

 

Bestimmt spürst du jetzt schon eine leichte bis starke Dehnung. Bewege nun mit der Hand deine Zehen sanft nach vorn und zurück und rotiere auch den Vorfuß ein wenig nach innen und außen. Du kannst die Füße auch ausstreichen oder „auswringen“ (Abb. 2).

 

 

Probiere aus, welche Bewegungen möglich sind und sich gut anfühlen. Du kannst auch dein Quergewölbe am Vorfuß ausstreichen, indem du deine Daumen an der Fußsohle zwischen Groß- und Kleinzehenballen platzierst und mit den übrigen Fingern die Oberseite des Vorfußes von innen nach außen ausstreichst. (Abb. 3)

 

 

Bewege jeden Fuß auf diese Art 30-60 Sekunden durch. 1-2 Durchgänge pro Seite. Achte auf das Feedback deines Körpers und beende die Übung, wenn es unangenehm ist.

 

Übung 2: Zehenheben mit Gummiband

 

Diese Übung kräftigt deine großen Zehen und fördert die Ausrichtung dieser sowie damit deren bedeutende Funktion als Anker. Und so geht’s:

 

Leg dir ein Gummiband um beide großen Zehen und stell deine Füße soweit auseinander, bis die Zehen weit nach außen stehen (Abb. 4). Hebe jetzt beide Zehen (Abb. 5) oder je einen Zeh an und halte die Position je nach Anstrengung 10-20 Sekunden und setze sie bzw. ihn wieder ab. 2-3 Durchgänge. Die Füße bleiben gerade stehen!

 

 

Übung 3: Massage des Fußgewölbes

 

Diese Übung massiert und lockert die Muskeln und Faszien deiner Fußsohle. Und so geht’s:

 

Leg dir einen Stock oder Besenstil unter deine Füße. Lass deine Fußsohlen in den Gegenstand hineinschmelzen und halte die Position für ein paar Sekunden (Abb.6), bevor du den Stock etwas weiter zur Fußmitte und Ferse platzierst (Abb. 7). Mit jeweils einem Fuß kannst du zudem langsam in drei Bahnen (Außen-, Innenkante und Fußmitte) ganz langsam vom Ballen zur Ferse und wieder zurück rollen. Führe die Übung langsam und solange durch, wie es dir gut tut. Es darf „angenehm wehtun“. Spüre einen Moment nach und nimm wahr, wie sich deine Fußsohle nach der Massage anfühlt.

 

 

Wenn du in Theorie und Praxis mehr zu dem Thema erfahren möchtest, empfehlen wir dir das Seminar „Füße in Form“ am 17.07.2021 in Mainz mit unserer Referentin Sigrid Jassenkoff.

 

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