Agile Projekte – Planungspoker

Viele fühlen sich unsicher beim Schätzen von realistischen Aufwänden in Projekten. Man fühlt sich unwohl dabei, eine Prognose zu wagen. Lieber bestückt man die Schätzung mit großzügigen Puffern. „Sicher ist sicher“, wird argumentiert. „So mache ich nichts falsch.“ Dieses Überdimensionieren kostet Zeit und Geld.

Akteure in agilen Organisationen/Projekten stehen vor der Herausforderung, Aufwände realistisch schätzen zu müssen, weil das Große und Ganze in weiter Ferne liegt.

Eine mögliche spielerische Lösung bietet das Planungspoker

Jeder Teilnehmer erhält einen Satz Spielkarten. Diese sind mit Schwierigkeitsgraden oder Story Points bedruckt, beispielsweise in der Systematik:

trivial – einfach – mittel – schwierig – sehr schwierig – extrem schwierig
1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, … diese Fibonacci-Zahlen werden häufig gewählt, um der zunehmenden Unsicherheit in der Schätzung schwererer Aufgaben gerecht zu werden.

Das Planungsspiel läuft folgendermaßen:

Die Leitung stellt die erste Eigenschaft vor, die innerhalb des Projektes (weiter)entwickelt werden soll und es nun den Aufwand zu schätzen gilt.
Das Entwicklungsteam klärt in der Diskussion mit der Leitung seine Fragen zu diesen Eigenschaften.
Jedes Teammitglied wählt für sich eine Karte, die seiner Ansicht nach der Schwierigkeit der Umsetzung entspricht.
Alle gewählten Karten werden gleichzeitig aufgedeckt.
Die Teilnehmer mit der niedrigsten und der höchsten Schätzung erklären ihre Beweggründe.
Der Prozess wird wiederholt, bis ein Konsens gefunden ist.
Das Spiel wird wiederholt, bis alle Eigenschaften geschätzt sind.

Bei einer größeren Zahl von Eigenschaften ist es zweckmäßig, eine Zeitvorgabe pro Eigenschaft zu vereinbaren, und diese jeweils mit einer Sanduhr oder Stoppuhr zu überwachen. Ist die Zeit abgelaufen, ohne dass die Eigenschaft geschätzt werden konnte, so ist das ein Indiz dafür, dass die Beschreibung nicht gut verständlich ist und neu verfasst werden sollte. (Quelle: Wikipedia)